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Akira und 
der Schotte
Lucky
Akira und der Schotte

letzte änderung am 20. februar 2003



Akira und der Schotte

Da ist der Wurm drin, oder auf der Suche nach dem Suppenhuhn, oder Weltschmerz!

Halllo Ihr!

Nachdem nun wieder mal die Osterferien glücklich hinter uns zurückgeblieben, alle Kinder, nachdem sie sämtliche Schulaufgaben durch Krankheit versäumt haben und "gutgelaunt" nachholen müssen, wieder gesund sind, sämtliche berufliche Wechselschwierigkeiten von meiner besseren Hälfte erledigt sind und auch Akira, our sunshine, wieder e n d l i c h nach vier Monaten ihre 41 kg erreicht hatte, hatte ich mir doch wirklich eingebildet, dass es wieder mal bergauf geht. Aber dummer Weise hatte ich vergessen, dass wir ja die L.s sind. Da das Wetter um Ostern herum so super war, bin ich wie so oft leidenschaftlich mit meinen zwei weißen Schatten geradelt was das Zeug hält (man will ja die Weihnachtsplätzchen endlich nicht mehr sehen!). Da alles was vier Beine hat gerne am Boden schnüffelt und oft auch das falsche aufmüffelt, hatte ich mich anfangs noch amüsiert, da Kletten ja nicht das sind, was man eine Feinschmeckerkost bezeichnen kann. Linus unser allerbester Schotte, zäh und durch nichts umzubringen erleichterte sich der Kletten nach gewohnter Weise (teilweise Ausgang nach vorn, teilweise Ausgang nach hinten). Wenn, ja wenn da nicht noch unser aller liebstes Sensibelchen Akira wäre. Mädele würgte, schluckte und anfangs hätte man meinen können, okay, sie hat's gefressen. Allabendlich wurde noch etwas gehustet, aber Frauchen (zäh und hart wie Schotte Linus) meinte, "trink fest Schatzi, dann wird's schon wieder". Schatzi wollte aber anders. Nachdem am letzten Freitag Schatzi dann mit dem Husten nicht enden wollte, der ganze Körper sich beim Atmen wölbte wie ein Luftballon, war Frauchen (diese alte Hexe) endlich bereit gen Tierarzt (alle Monate wieder) zu gehen. Pustekuchen, nichts mit Klette im Hals oder ähnlichem, Mädele hat Zwingerhusten, kriegt Spritze in Hals, Tabletten und leckere Trinks mit nach Hause. Frauchen, aufgelöst wie immer, hegt und pflegt wieder mal ihr Herzblatt. Die Nächte verbrachten wir alle wachsam, da Akira nur noch im Stehen bzw. Sitzen atmen konnte und es sich auf der Treppe bequem machte. Also litten wir zusammen. Nach dem sonntäglichen langsamen Gassigehen (ja ich hatte kein Fahrrad dabei!) konnte unsere Maus dann weder sitzen noch essen, noch schnaufen kurzum, sie stand da als ob das letzte Stündlein mal wieder geschlagen hat. Also alles ab in den Bus und nach Reichenberg gefahren. Hund wieder wird wieder gespritzt und wieder mal geröntgt. Diagnose - schwere Lungenentzündung! Hund fertig, Herrchen fertig, Frauchen jenseits von Gut und Böse. Nachdem unsere Maus nun jetzt schon vier Tage wieder mal nichts gegessen hat, will Frauchen heute ein Suppenhuhn fangen (auf Anraten des Arztes natürlich), welches sie dann hoffentlich ist. Mit viel Liebe werden am Morgen nun die Pausenbrote für die Halblinge gemacht, zwischendrin Fieber beim Hund gemessen und mit Kalbsleberwurst kleine Bällchen gerollt, um die Hammertabletten in den Hund zu jonglieren. Gut und schön, aber Akira mag keine Kalbsleberwurstbällchen-Tabletten mehr und lässt sie einfach rausfallen. Was macht Linus, ...... Tablette da, Tablette weg (ausschließlich für Hunde ab 30 kg Körpergewicht -  ................ wir warten jetzt auf die durchschlagende Wirkung (hinterer Ausgang) bei unserem Schotten). Also werden ab sofort die Tabletten aufgelöst und mit Spritze langsam (1/4 Stunde) eingeträufelt man hat ja früh nichts anderes vor. Da neuerdings unser Sensibelchen auch noch sabbert, erscheint unser Wohnzimmerteppich in  neuem LIcht, da die Tabletten pinkfarben sind  und ihres dazu beitragen, mich bei Laune zu halten.

Okay, das war ein kurzer Einblick in das glückliche und nie langweilige Leben einer Familie mit Tieren. Und was lernen wir daraus?
Durchhalten!
Weitermachen!
Wird schon wieder!
S c h e i ß e ,   ich mag nimmer!

Uschi an den Rest der Welt am 09. April 2002


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Warum langweilig, wenn’s auch anders geht? ...
... oder typisch „L...s life“

Meine Lieben!

Es ist wieder einmal soweit, Euch einen kleinen Wochenrückblick zu mailen, der es wieder mal in sich hatte.
Am Mittwoch hatte unser großer Schotte Linus seinen zweiten Auftritt im Blindeninstitut als "Springer" in der tiergestützten Pädagogik. Dundee, Akiras Arbeitskollege fiel aus, deshalb wurde der Versuch mit Akiras großen Bruder einfach mal gestartet. Ergebnis: Riesenerfolg. Linus, der ganz verdutzt schaute, nachdem Akira ihre Bauchbinde (Orientierungshilfe) umgebunden hatte, dass er auch mitdarf, kam voll auf seine Kosten. Er war kurzgesagt der Clown der Therapiestunden. Obendrüber, untendrunter, links, rechts und das alles im Westigalopp - ein Bild für die Götter. Alles lachte, alles kreischte, auch die Kids waren von dem kleinen, weißen Etwas hin und weg. Am meisten beeindruckte er (vor allem auch mich), wenn man ein Gutsle auf den Kopf eines Kindes legte und er so lange warten mußte (danke, liebe Gabi für die gute Ausbildung!!!) bis man ihm erlaubte es   s a n f t  herabzuschnappulieren. Es war einfach toll und auch der Leiter der Therapieabteilung meinte, dass Linus nun als fünfter Hund der Blindeninstitutsstiftung angesehen werden kann, auch wenn im Moment nur als Springer (und das im wahrsten Sinne des Wortes). Prima gemacht mein kleiner Großer, Mama ist stolz auf dich.
Am Freitag kam dann wieder mal Akiras großer Auftritt mit einem Schulbesuch. Wenn ihr Euch noch an die ersten Schmetterlinge im Bauch erinnern könnt, wisst Ihr, wie mir am Freitagmorgen zumute war. Durchfall, trockener Mund, nasse Hände, aber ..... ich hatte ja Akira. Alles war grausam, die Autofahrt, das Einparken (lasst dies bitte unser Geheimnis sein - nein ich habe mal keine Macke an den Bus gefahren!), als wir aber dann in die Schule kamen (Maria-Ward, Würzburg) und alle Mädels um mein weißes Knäuel mit vielen "Oooooh, ach ist die süüüüüß, und sooo weich" versammelt waren, war der Bann gebrochen. Wir hatten die tollste Schulstunde seit langem, mein Mund war danach vom Quasseln so trocken, ich hätte Staub spucken können, aber Lehrer, Schüler und auch der Hund (sie räkelte sich lady-like am Boden, ließ den Bauch, die Ohren und alles kraulen bis sie dann am Schluß entspannt einschlief (und das in der Schule)) waren voll auf begeistert. Jetzt sehen Akira und ich den vier weiteren Schulen, die in der Warteschleife für die nächsten Freitage stehen gelassener entgegen.
So dachte ich dann einem gemütlichen Wochenende entgegenzugehen, aber.... ich hab ja meine zweibeinigen Kinder vergessen. Als ich zeitgleich mit Tobi zuhause ankam, war dieser (wieder einmal) weiß wie die Wand. Also, das Auto war ja noch warm, sind wir zum Onkel Doc. Nun ja, nachdem der Arme beim Warten das Wartezimmer total vollgebrochen hatte und wir dann endlich an der Reihe waren (ging dafür etwas schneller) wurden wir mit Verdacht auf Blindarm in die Mönchberg-Klinik verwiesen. Keine Angst, kein Blindarm, war nur ein einfacher Magen-Darm-Infekt, die Ärzte schauten mich an als wäre   i  c h   bescheuert (warum eigentlich ich?) und meinten mit Bettruhe und Diät wäre alles bald vergessen. Also fuhren wir erleichtert wieder heim. Tobi ins Bett verfrachtet und weil der Bus ja noch warm war (kicher, kicher), hab ich Tami gleich eingeladen, damit sie in Unterpleichfeld das Marschieren mit der Trompete üben darf. E n d l i c h ,  ich konnte mich in der Zwischenzeit ohne Telefon, ohne alles nur mit meinem Buch im Bus verstecken und ausschnaufen und wer  da sagt dass Haus, Kinder und Tiere langweilig sind, der sollte doch mal bei uns reinschaun.
Macht's gut, ich drück Euch alle

Uschi und die wilde Horde am 28. April 2002


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Nachdem nun der Alltag uns seit zwei Wochen wieder fest im Griff hat, möchte ich es nicht versäumen, mit Euch nochmal einen kleinen "Ungarnrückblick" zu starten.
Ungarn ....... ein Wort, wo ich ganz ruhig werde, die Augen träumerisch nach oben gehn und die Leber leidend nach Rotwein lechzt. Ungarn (das 3. Mal) war diesmal ganz anders. Wir waren  n i c h t  am Plattensee (Gott sei Dank). Wir waren gen Osten gereist (ukrainische Grenze) in einen 600-Einwohner Ort namens Foljas. Dort kam man sich gut 80 - 90 Jahre zurückversetzt vor. Viele Bewohner hatten keinen Strom, das WC (unseres nicht) war außerhalb und jeder, aber auch jeder hatte ein bis zwei Senfhunde (jede Rasse gab ihren Senf dazu) im Garten. Diese waren am Tag angebunden und gegen Abend wurden sie aktiv, denn dann hieß es arbeiten, da man keine Klingel hat, die Häuser mehr wie Hütten sind wo nur ab und an eine Fensterscheibe vorhanden ist, haben diese kleinen tapferen Kerle jede Menge zu tun - aufpassen. Man sollte es nicht glauben, aber so mancher deutsche Hund (egal welche Rasse, groß oder klein) ist gegen diese kleinen Helden ein Schlaffi. Mir wäre nicht im Traum eingefallen, diese Grundstückchen zu betreten. Zu unserer Nachbarschaft (an den vorhanden Strommasten) zählten jede Menge Störche, die uns mit ihrem Klappern immer wieder erfreuten. Akiras größtes Glück war ein ca. 2200 m² großer Garten von dem aus sie den freien Blick auf die Pusta oder auf die benachbarte Weide mit den Pferden wählen konnte. Entweder gab es Schafe zu "gucken", oder es lief eben mal ein Hausschwein vorbei, oder man schnüffelte freundlich mit den Nachbarpferden herum. Ab und an versuchte man einen hüpfenden Frosch einzuholen oder man verkroch sich unter dem Schilfrohrdach des Sonnenschutzes und tat so als ab man schlief. Vielleicht merkt ihr, dass es genau das war, was Hund so liebt und braucht. Auch "Schotte" war zufrieden, denn da die ärmere Bevölkerung nur per Fahrrad (falls man diese Überreste so nennen darf) unterwegs waren, wurden diese tapfer verbellt, wenn sie unser Grundstück kreuzten. Auf gut deutsch, am Abend waren beide Hunde fix und fertig, wenn wir dann mal alle im Haus waren und sie schlafen durften. Herrchens (groß und klein) kamen auch auf ihre Kosten. Was wir gesucht haben, haben wir gefunden und zwar   R u h e.  Wir waren die einzigen Touristen in dem Ort und wurden wie ein paar Irre bestaunt, wenn wir mit unseren Tieren Gassi gingen (wer tut denn auch so was, die müssen doch arbeiten die Kerlchens). Die ganze Natur war einfach ein Traum. Naja eben wie vor gut 90 Jahren, als alles anders war (vielleicht sogar besser). Meine Auffassung, die die ganze Zeit fest in mir schlummerte, hat sich nun gefestigt. Welche? Also, wer vor hat, sich einen Herdenschutzhund anzuschaffen, der sollte mal für mindestens zwei Wochen in die Pusta fahren. Dort die Hunde (die nach wie vor dort arbeiten - es war göttlich mit anzusehen) zu beobachten, sich die Weite und Größe anschauen und dann überlegen, ob man platzmäßig und arbeitsmäßig dem Hund ähnliches bieten kann. Ja, ich muß mir selbst auch an meine dicke Heuschnupfennase fassen. Aber wer Akira in der Pusta erlebt hat, der weiß was ich meine. Hund bewegt sich nicht (ausgenommen Augen und Nase), Hund hat immer zu gucken, aufzupassen und wenn nötig kann er saussen was das Zeug hält und Hund lief   i m m e r  ohne Leine bei seiner Familie, die sie nie aus den Augen ließ. Akira und Frauchen hatten, wie Ihr Euch vorstellen könnt, sehr schwere Akklimatisierungsprobleme, die nur langsam besser werden. Weil auch in Ungarn alles langsam geht (wie eben die großen weißen Hunde). Linus, our best Schotte dagegen streckt glücklich sein schmutzig Bäuchlein gen Sonne daheim und ist froh, etwas relaxen zu können, ohne dass er immer arbeiten muß (tröstet einen auch). Nun ja nächstes Jahr wissen wir, wohin wir wieder gehen.

So jetzt aber Schluß, mein Mail ist wieder viel zu lang, aber manchmal muß das eben sein. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, viel Sonne, viel Schmuddelfische und alte Brötchen und viel Ruhe.

Uschi und die weißen Schatten am 14. Juni 2002
 

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