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letzte änderung am 25. februar 2003 


Haut- und Allergieprobleme beim Hund


Einführung

Die häufigsten medizinischen Probleme, die es bei Hunden gibt, haben etwas mit der Haut oder den Ohren zu tun.
Im Gegensatz zu uns Menschen, die wir bei Allergien in Form von nasalen Symptomen reagieren, reagieren Hunde mit Hautproblemen. Diese Probleme reichen von Schwächen in Fellstruktur oder -länge, über Kratzen und Knabbern bis zu „Hot Spots“ und Selbstverstümmelung. Allergien können auch eine Rolle bei chronischen Ohrentzündungen spielen. Und damit Diagnose und Behandlung nicht zu einfach wird, können auch noch Schilddrüsenerkrankungen eine Rolle spielen.
Um diese frustrierenden Symptome in den Griff zu bekommen, sollte man systematisch und sehr sorgfältig vorgehen.


Inhalations-Allergien

Die Substanzen, die bei Hunden allergische Reaktionen auslösen können, sind in der Regel die gleichen, wie beim Menschen, einschließlich Pollen, Staubmilben und Schimmel.
Einen Anhaltspunkt zur Diagnose dieser Allergien gibt der Blick auf den zeitlichen Ablauf der Reaktion. Passiert es das ganze Jahr hindurch? Dies könnte Schimmel oder Staub sein. Passiert es nur zu bestimmten Jahreszeiten, können Pollen die Übeltäter sein.
Symptome von Inhalations-Allergien sind: KRATZEN, BEISSEN, KAUEN AN DEN FÜSSEN UND PERMANENTES LECKEN. Das Jucken kann am stärksten an den Pfoten, Flanken, Leisten und Achselhöhlen sein. Die Hunde reiben vielleicht ihr Gesicht auf dem Teppich, die Ohrlappen können rot und heiß werden. Chronische Ohrentzündung kann folgen.

Die Haut kann sich verdicken und fettig werden und riecht streng. Hot Spots können sich durch Reizungen vom dauernden Kratzen und Kauen entwickeln, was dann wiederum Infektionen zur Folge hat. Allergien werden auch als eine mögliche Ursache für „Acral Lick Granulomas“ angesehen, ein frustrierender, behandlungsresistenter Zustand, bei dem sich der Hund durch permanentes Lecken wunde Stellen auf seiner Haut zufügt. 


DIAGNOSE

Wenn ein Hund die oben genannten Symptome zeigt und gut auf die nachfolgend beschriebene Behandlung anspricht, sind keine weiterführenden diagnostischen Tests nötig. Wenn das Problem ernsthafter Natur ist und einfache Behandlungsmaßnahmen nicht ansprechen, kann ein Allergietest gemacht werden. Dabei wird ein Teil der Haut rasiert, und verschiedene Substanzen werden in die Haut injiziert, um feststellen zu können, ob sich Reaktionen zeigen. Wenn dies der Fall ist, wird eine Serie von individuell abgestimmten Injektionen über einen gewissen Zeitraum hinweg verabreicht (es wurde auch ein Bluttest entwickelt, um Allergene festzustellen, aber seine Wirksamkeit ist noch nicht nachgewiesen. Er sollte den Fällen vorbehalten bleiben, in denen der Hauttest nicht möglich ist).


BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Symptomatische Therapie
Die Behandlung der Symptome kann durch kühle Bäder mit kolloidalem Hafermehl, Epsom-Salz, oder medizinischen Shampoos erfolgen. Dies kann öfters gemacht werden, bringt aber nur vorübergehende Besserung. Vorsicht bei Sprays und Salben, da viele möglicherweise schädliche Substanzen beinhalten.


Corticosteroide
Diese Verbindungen reduzieren den Juckreiz durch Minderung der Entzündung. Allerdings greifen sie auch alle Organe im Körper an. Man sollte sie nur anwenden, wenn es sich um kurzzeitige Allergien handelt, die benötigte Menge klein ist, oder als letztes Mittel, um den Hund von übermäßigen Plagen zu erlösen. Nebeneffekte können dabei gesteigerter Durst und Appetit, gesteigerter Harndrang und Verhaltensänderungen sein. Langzeitanwendung kann sich auswirken in Diabetes, verminderter Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen und erhöhte Empfänglichkeit für Ohnmachtsanfälle. Steroide erkennt man an der Endung -on(e), wie Kortison, Dexamethason, Prednison etc. Kurz, auf jeden Fall sollten gegebene Alternativen zu Steroiden immer in Betracht gezogen werden.


Antihistamine
Antihistamine können beim Hund ohne großes Risiko eingesetzt werden. Über ein Drittel der Hundebesitzer berichten hier von Erfolgen. Der Hauptnachteil, wie auch beim Menschen, ist die Beruhigungswirkung. Es sollten mindestens drei verschieden Typen von Antihistaminen erprobt werden sollen, bevor man die Therapie aufgibt.


Omega-3 and Omega-6 Fettsäuren
Diese Fettsäuren sind natürliche Ausbruchshemmer. Berichtet wird von Erfolgen bei 20 % der allergischen Hunde. Meine eigene Erfahrung zeigt, dass die Zahl eher etwas höher ist. Sie sind sicherlich einen Versuch wert, da sie nicht schädlich sind und praktisch keine Nebenwirkungen haben. Omega-3-Fettsäuren finden sich in Fisch-Ölen (speziell Dorsch, Kabeljau) und Omega-6-Fettsäuren werden von Pflanzen gewonnen, die Gamma-Linol-Säure (GLA) enthalten, z.B. Öl von der Nachtkerze. Diese Nahrungszusätze unterscheiden sich von jenen, die für ein glänzendes Fell verkauft werden. Sie führen zu Reduzierung von Entzündungen, die zu Hautwunden führen können, aber sind nicht sehr wirksam bei der Reduzierung des Juckreizes.


Umfeld-Kontrolle
Wenn man weiß, auf was der Hund allergisch reagiert, ist natürlich die Vermeidung der betreffenden Stoffe die beste Methode, um die Allergie in den Griff zu bekommen. Selbst wenn der Hund desensibilisiert worden ist, ist es am besten, diese Allergene völlig zu meiden. Schimmel kann reduziert werden durch Einsatz von Lufttrocknern oder durch Aktivkohle, die auf die Erde der befallenen Pflanzen gelegt wird. Staub und Pollen bekämpft man am besten mit einem Luftreiniger. Auch Klimaanlagen können die zirkulierende Menge der Allergene in der Luft reduzieren, da die Fenster verschlossen bleiben.


Vorbeugung
Da es nichts gibt, was einen Hund davon abhalten könnte, Allergien zu entwickeln, sollten Züchter darauf achten, dass ALLERGISCHE HUNDE NICHT IN DER ZUCHT VERWENDET werden!!! Es ist klinisch bewiesen, dass Allergien erblich sind.


Allergien durch Nahrung oder Flohbisse

Nahrungsmittel-Allergien sind nur für rund 10% der Hunde-Allergien verantwortlich, aber sie sind leicht zu behandeln, und so macht es Sinn, in diese Richtung zu testen, falls Sie den Übeltäter für die Hautprobleme Ihres Hundes hier vermuten.
Ähnlich wie bei Inhalations-Allergien zeigt sich die Futter-Sensibilität durch ein juckendes Fell. Andere Symptome sind Juckreize im Anal-Bereich, Kopfschütteln, Ohrenentzündungen, Lecken der Vorderpfoten, Gesichtsreiben auf dem Teppich und seltener Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Niesen, asthma-ähnliche Symptome, Verhaltensänderungen oder Anfälle.
Viele Besitzer hegen keinen Verdacht auf Nahrungs-Allergie als Ursache für das Hautjucken ihres Hundes, da sie sein ganzes Leben das gleiche Futter gegeben haben und nun plötzlich solche Symptome auftauchen.
Aber Hunde können solche Allergien im Laufe der Zeit entwickeln, so dass trotzdem Nahrungs-Allergien nicht ausgeschlossen werden können. Ein anderes Missverständnis ist, dass Hunde nur bei billigem Futter sensibel reagieren. Wenn der Hund allergisch gegen einen Inhaltstoff des Futters ist, dann ist es egal, ob dieser in einem teuren Futter oder in der billigsten Sorte auf dem Markt enthalten ist. Ein Vorteil des Premium-Futters ist, dass in einigen die gängigen Füllmassen vermieden werden, die des öfteren für allergische Reaktionen verantwortlich sind.


DIAGNOSE

Hunde sind nicht allergisch gegen ein bestimmtes Futter, sondern eher gegen bestimmte Bestandteile des Futters.
Die am meisten verbreiteten Verursacher sind Rind, Schwein, Huhn, Milch, Molke, Eier, Fisch, Mais, Soja, Weizen und Konservierungsmittel. Viele Tiere entwickeln neuerdings auch Allergien gegen Lamm, was man einst für besonders hypoallergen hielt, aber je mehr es eingesetzt wird, um so häufiger tauchen diese Empfindlichkeiten auf.
Der erste Schritt in der Diagnose einer Nahrungs-Allergie ist der Ausschluss aller möglichen Allergene und das Füttern von NUR hausgemachter Diät mit Zutaten, die der Hund nie zuvor bekommen hat. Die Diät sollte protein- und stärkehaltig sein. Ein gutes Beispiel ist ein Teil Lamm, Kaninchen oder Wild gemischt mit zwei Teilen Reis oder Kartoffeln. Während dieser Zeit wird NICHTS anderes gefüttert, keine Kekse, Kauknochen oder gar Reste vom Tisch!! Der Hund muss auch draußen von Kot ferngehalten werden, falls er hier schon Vorlieben gezeigt hat.
Die Diät sollte nur für einen kurzen Zeitraum verabreicht werden, nur solange die Allergie getestet wird. Sie ist als Vollwerternährung nicht ausreichend, um sie über längere Zeit anzuwenden. Man sollte auch vorher mit dem Tierarzt darüber sprechen.
Wenn sich die Symptome während der Diät bessern, gibt man wieder für ein paar Tage das gewohnte Futter. Wenn die Symptome wiederkommen, weiss man definitiv, dass hierin die Allergieauslöser liegen.
Der nächste Schritt ist die Rückkehr zum Diät-Futter und eine schrittweise Zugabe von einem neuen Bestandteil pro Woche (z.B. Zugabe von Rind für eine Woche, und wenn dann keine Symptome auftreten, in der nächsten Woche Mais hinzufügen, wieder für eine Woche, u.s.w.).
Wenn auf diese Weise das Allergen gefunden ist, kann man sich auf die Suche nach einem Fertigfutter machen, das diese Zutaten nicht enthält.

Merke: Achtung auch auf Konservierungsstoffe.

Dieser Prozess des Ausschließens ist zeitaufwendig. Man sollte sich darauf gefasst machen, dass es bis zu zehn Wochen dauert, bevor man einen Erfolg sieht. Aber es ist die beste verfügbare Methode, um Nahrungs-Allergien festzustellen.


Floh-Allergie

Diese Art der Reaktion, wieder verbunden mit heftigem Juckreiz, wird nicht durch den Floh selbst sondern mehr durch das Protein in seinem Speichel ausgelöst. Interessanterweise, sind die meisten Hunde, die für dieses Problem anfällig sind, nicht diejenigen Hunde, die permanent von Flöhen befallen sind, sondern jene, die nur gelegentlich mit Flöhen in Kontakt kommen! Ein einziger Biss kann eine Reaktion auslösen, die 5 bis 7 Tage anhält. Es braucht also nicht jede Menge Flöhe, um einen so befallenen Hund zu haben.
Um auf Floh-Allergie zu untersuchen, wird ein Hauttest durchgeführt, der bereits nach 15 Minuten und dann noch einmal nach 48 Stunden kontrolliert werden muss. Unglücklicherweise sind Injektionen zur Desensibilisierung kaum machbar, da es sehr schwierig ist, genügend Flohsspeichel zu sammeln, um ein Serum zu gewinnen!
Bei Hunden mit diesem Problem muss eine strikte Floh-Kontrolle durchgeführt werden. Aber es ist davor zu warnen, die chemische Keule auf den Hund anzusetzen. Oft rufen solche Mittel ernsthaftere Schäden hervor als die Flöhe, einschließlich Anfälle und Hautprobleme, also bitte Vorsicht.

 

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