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letzte änderung am 15. november 2003
... frühzeitig erkennen So erhalten Sie die Sehkraft
Beim Hund gibt es leider einige erbliche Augenerkrankungen, die unwiderruflich zum Erblinden führen. Keine Therapie
kann daran etwas ändern. Doch viele Augenerkrankungen beim Hund sind "gutartig", wenn sie rechtzeitig erkannt werden, das heißt die Sehkraft bleibt in der Regel erhalten. Rechtzeitig erkennen heißt
allerdings, dass Sie als Besitzer wissen sollten, wie sich Augenkrankheiten äußern - denn in vielen Fällen ist eine rasche Behandlung notwendig, um keine bleibenden Schäden entstehen zu lassen.
Erste Hilfe bei Fremdkörpern im Auge
Schmerzhafte
Veränderungen im Hundeauge sind meist recht einfach zu erkennen: Das Tier wird mit der Pfote am Auge reiben, wird blinzeln und das Licht meiden und oft auch vermehrten Tränenfluss zeigen. Ursache können Schäden auf
der Hornhaut, Fremdkörper, nach innen wachsende Haare oder gar ganze Lidteile sein, die am Auge reiben. Letzteres ist als Roll-Lid (Entropium) bekannt und kommt bei manchen Rassen häufig vor. Zeigt der Hund
Anzeichen für Schmerz, sollten Sie sich das Auge genauer ansehen und auf Verletzungen bzw. Unregelmäßigkeiten der Hornhaut achten. Erscheint die Hornhaut intakt und ist ein Fremdkörper sichtbar, können Sie
versuchen, diesen vorsichtig mit einem Glas Leitungswasser herauszuspülen, das Sie langsam von oben auf das offen gehaltene Lied gießen. Gelingt dies nicht oder ist die Hornhaut verletzt sollten Sie den Hund
unbedingt zu Ihrem Tierarzt bringen, das gilt auch, wenn Sie nichts finden können, die Schmerzen am Auge aber anhalten. Ähnlich deutlich zeigt sich eine Bindehaut-Entzündung: Neben der typischen Schleimhautrötung
und Schmerzäußerungen kann, je nach Ursache, auch leichter bis deutlicher Augenausfluss hinzukommen, bei bakteriellen Infektionen meist gelblich trüb gefärbt. Fahrtwind oder Zugluft sind nicht selten der Auslöser,
es können aber auch Allergien, chronische Reizungen, z.B. durch lange Haare, oder eine Allgemeininfektion beteiligt sein. Auch hier kann der Tierarzt weiterhelfen und in unkomplizierten Fällen eine antibakterielle
Augensalbe verschreiben.
Schleichende Veränderungen
Schwieriger zu erkennen sind schleichende Veränderungen wie der Graue Star. Dabei trübt sich die Linse im Inneren des Auges allmählich ein, so dass der
Hund langsam seine Sehkraft einbüßt. Da er sich in gewohnter Umgebung gut darauf einstellen kann, fällt dem Besitzer das Problem erst auf, wenn er die Trübung im Augeninneren bemerkt, beispielsweise, wenn ein
Lichtstrahl seitlich hineinfällt. Grauer Star ist durch Medikamente nicht zu beeinflussen, kann aber durch operative Entfernung der Linse geheilt werden. Da sich auch ein erhöhter Blutzuckerspiegel hinter der
Linsentrübung verbergen kann, sollte auch in diesem Fall eine Untersuchung beim Tierarzt erfolgen. Dies gilt umso mehr, wenn sich die Trübung nicht im Augeninneren, sondern außen auf der Hornhautoberfläche bildet.
Dies ist meist ein Zeichen für eine chronische Entzündung (Keratitis), die bei manchen Rassen (Deutscher Schäferhund, Boxer, Dackel) gehäuft auftritt. Bekommt der Hund rechtzeitig Medikamente, geht die Trübung
zurück, kehrt jedoch in einigen Fällen hartnäckig wieder, so dass eine Behandlung mit Augensalbe von Zeit zu Zeit nötig wird. Weitere Hinweise auf Störungen im Auge liefert die Pupille: Ist sie in beiden Augen
unterschiedlich groß, ist das meistens auf eine Sehstörung zurückzuführen. Neben Entzündungen im Augeninneren kommen auch Krankheiten des Augenhintergrundes und der Nervenbahnen in Betracht. Bei all diesen
Alarmzeichen ist eine rasche Hilfe oft entscheidend. Sie sollten daher nicht zögern, Ihren Hund möglichst früh zum Tierarzt zu bringen, idealer weise einem Fachtierarzt für Augenheilkunde. Denn er kann das Auge um
so besser untersuchen, je weniger dieses bereits geschädigt ist.
Alarmzeichen
Diese Anzeichen deuten auf Augenerkrankungen hin:
a. Augenausfluss
erkennt man an den Sekreten im nasenseitigen Augenwinkel. In chronischen Fällen, z.B. bei kurzköpfigen Rassen, verfärbt sich das Fell unterhalb des Auges.
b. Blinzeln, Reiben mit der Pfote und Lichtscheu
treten bei schmerzhaften Veränderungen des Auges auf, insbesondere bei Hornhautschäden und Entzündungen im Augeninneren.
c. Gerötete Bindehäute
bestehen meist bei einer Infektion. In schweren Fällen kann die Schleimhaut anschwellen und hervorquellen.
d. Trübungen
bilden sich oft ganz langsam, sollten aber auf jedem Fall möglichst frühzeitig beim Tierarzt vorgestellt werden, unabhängig davon, ob sich die Trübung außen auf dem Auge oder in tiefer liegenden Strukturen entwickelt.
e. Unterschiedliche Pupillengröße in beiden Augen ist stets ein Hinweis auf Störungen, verschiedenfarbige Regenbogenhäute, z.B. blau und braun, sind jedoch normal.
f.
Orientierungsprobleme in gewohnter Umgebung deuten auf eine verborgene Sehschwäche hin, anfangs oft am deutlichsten bei Dämmerung bzw. nachts erkennbar.
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