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letzte änderung am 25. februar 2003
(Piroplasmose)
Bei Babesia Canis handelt es sich um Protozoen, die in den Erythrozyten leben. Sie treten weltweit, in tropischen und subtropischen Gebieten auf – z. B. im Mittelmeerraum, aber auch in Ungarn. Neueste Untersuchungen haben auch in Deutschland und Luxemburg endemische Gebiete nachgewiesen. Überträger sind verschiedene Zeckenarten: Vor allem Dermacentor reticulatus und seltener die braune Hundezecke Rhipicephalus sanguineus.
Inkubationszeit: 10 Tage bis 3 Wochen
Krankheitsverlauf: Der
Krankheitsverlauf ist individuell und äußerst variabel. Ein akuter Verlauf kann gekennzeichnet sein von schlechtem Allgemeinbefinden, hohem Fieber (bis 42°C), Mattigkeit, Schwäche, Apathie, blasse bis gelbliche
Schleimhäute, rot- oder grünbraun verfärbter Harn, Milzvergrößerung, Anämie (Blutarmut) und Nierenversagen. Besonders bei jungen Hunden mit massiver Infektion kann es aufgrund von auftretenden
Gerinnungsstörungen zu einem perakutem Verlauf mit plötzlichen Todesfällen kommen. Bei einem chronischen Verlauf stellen wechselndes Fieber und Verlust an Kondition die Hauptsymptome dar. Eine atypische
Verlaufsform wird gekennzeichnet durch Störungen des Zentralnervensystems, Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krampfanfälle, Verdauungsbeschwerden.
Diagnose: Der Nachweis erfolgt im Blutausstrich
(Giemsa-gefärbt). Am aussagekräftigsten ist Kapillarblut, welches am Nagelbett oder der Ohrspitze abgenommen wird. Die Babesien sind in den Erythrozyten nachweisbar. Serologisch kann durch den Nachweis von
Antikörpern mittels eines indirekten Immunfluoreszens-Tests eine Infektion festgestellt werden.
Therapie: Imizol (Imidiocarb-dipropionat): 3mg (bis max. 6mg)/kg einmalig s.c. oder i.m., ein- oder zweimal im Abstand von 14 Tagen (in Deutschland nicht
zugelassen)
Prophylaxe: Ein
wirksamer Zeckenschutz durch Parasitenhalsband (z. B. Kiltix, Scalibor) oder Spot-On-Präparaten (z. B. Exspot, Frontline – auch als Spray erhältlich) ist in endemischen Gebieten unerlässlich. Zusätzlich sollte
der Hund nach jedem Spaziergang sorgfältig abgesucht und Zecken sofort entfernt werden. Eine Impfung (inaktive Vakzine) mit Pirodog ist nur in endemischen Gebieten empfehlenswert. Der Impfschutz ist nicht
absolut, der Impfstoff sehr teuer (in Deutschland nicht zugelassen) Alternativ kann Imizol prophylaktisch verabreicht werden, in einer Dosierung von 2,4mg/kg s.c., einmalig gegeben schützt die Injektion den
Hund ca. 4 Wochen vor einer Infektion.
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