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Leishmaniose

 letzte änderung am 26. februar 2003


Leishmanien sind Protozoen, die sich vor allem im retikuloendothel vermehren. L. donovani gilt als Erreger der viszeralen Leishmaniose (viszeral = die Eingeweise betreffend), während L. tropica sich für die kutane Leishmaniose (Hautleishmaniose) verantwortlich zeichnet. Gemäß ihrer äußeren Form und  Struktur sind beide Arten nicht zu unterscheiden. Die Verbreitung erstreckt sich auf tropische und subtropische Gebiete einschließlich der Mittelmeerländer. Phlebotomen sind Überträger der Erreger.

Bei der
Leishmaniose handelt es sich um eine Zoonose, d. h. dass die Krankheit von Hund an Mensch und von Mensch an Hund übertragen werden kann.


Inkubationszeit:

mehrere Wochen bis Monate


Krankheitsverlauf:

Leicht vorhandene Formen können zu Anfang häufig unbemerkt bleiben. Bei 90 % der  an Hautleishmaniose erkrankten Hunde leiden an nicht juckenden Hautveränderungen mit Krusten- und Knötchen, Haarausfall und Pigmentierungsstörungen im Bereich der Augen (Brillenbildung), Ohrmuscheln, Lidrändern und Nasenspiegel. Obwohl die Hautveränderungen vor allem auf die Extremitäten beschränkt sind, können sie auch auf andere Teile des Körpers übergreifen und ähnliche Symptome hervorrufen. Oft entstehen Entzündungen im Bereich der Krallen, mit Geschwürbildungen zwischen den Zehen und übermäßigem Krallenwachstum. Fieberschübe, Anämien, Schmerzen im Bereich der Bauchregion (durch Milz- und Leberschwellungen) können weitere Symptome sein.

Die viszerale Form gilt hierzulande als selten. Sie zeichnet sich durch eine unspezifische Symptomatik aus. U. a. werden Gewichtsverlust trotz anhaltenden Appetits, verstärktes Harnvolumen, vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und vermehrtes Erbrechen beschrieben. Bei abnehmender körperlicher Aktivität kann es zu Bewegungsstörungen, Nervenschmerzen und Gelenkentzündungen kommen. Polymyositis (eine Autoimmunkrankheit die sich auf die Muskulatur auswirkt), Auflösung des Knochengewebes, Rückbildung der Muskeln und Knochenhautentzündungen können weitere Anzeichen sein. Die Körpertemperatur schwankt zwar, bewegt sich aber im Normbereich.


Diagnose:

Am günstigsten erfolgt der direkte Nachweis über die zytologische Untersuchung eines Lymphknoten- oder Knochenmarkpunktats mit Hilfe einer Giemsafärbung. In Hautbiopsien sind die Erreger wesentlich seltener nachweisbar. Ein indirekter Immunfluoreszens-Test kann als indirekter Nachweis der Antikörper im Serum dienen.


Therapie:

Mittel der Wahl sind fünfwertige Antimonpräparate. Eine Kontrolle der Leberenzyme während der Behandlung ist notwendig.

Glucantime: 100-200mg/kg KG – später 200-300mg/kg KG tägl. über 10 Tage, Wiederholung nach einer Pause von 14 Tagen

Pentostam: 4mg/kg KG i.m., 3x wöchentlich – 5-25 Wochen, alternativ 10-50mg/kg KG mit Dosierungsschema wie bei Glucantime

Ebenso wird häufiger Allopurinol eingesetzt: 20-30mg/kg KG 3x tägl. 6 Wochen, zusätzlich evtl. Prednisolon

Am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Göttingen wurde von Prof. Hansjörg Eibl mit Prof. Clemens Unger der Wirkstoff Miltefosin entdeckt, welcher Leishmanien gezielt schädigt. Es wurde bereits an schwer erkrankten Hunden, die nicht mehr auf Glucantime ansprachen, sehr erfolgreich eingesetzt. Miltefosin ist noch nicht zugelassen und wird derzeit sowohl für den human- als auch den veterinärmedizinischen Bereich von der Firma Asta Medica in Frankfurt für die Zulassung als Arzneimittel vorbereitet.


Prophylaxe:

„Anti-Phlebotome for dogs“-Spray-Repellent – Fa. Tapharm, über internationale Apotheke Scalibor-Halsband – Fa. Intervet, über Apotheke (in D erhältlich ab 04/01).


Für weitere Informationen zur Leishmaniose und alle Fragen rund um die Krankheit, Vorbeugung, etc. folgen Sie bitte diesem Link:
http://www.leishmaniose.de

 

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