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letzte änderung am 28. november 2003
Auch genannt: Bakterielle Hautinfektion, Hautinfektion, Hautentzündung
Was ist Pyodermie? Pyodermie werden Hautinfektionen genannt, die
durch Bakterien verursacht werden. Diese Hautinfektionen können entweder nur die oberflächlichen Hautschichten betreffen oder tief in die Haut und sogar in das Unterhautgewebe vordringen. Verschiedene Bakterien
können solche Infektionen hervorrufen. Juckreiz, Schuppen, Rötung, Krustenbildung und Hautverfärbung sind typische Symptome von Pyodermie. Sie kann prinzipiell jede Körperregion befallen; besonders häufig findet man
sie jedoch in wenig behaarten Hautbezirken, also in den Achseln und im Schenkelinnenbereich.
Wann tritt Pyodermie auf?
Auch gesunde Haut ist von Bakterien besiedelt. Ein gut funktionierendes Abwehrsystem hält diese Bakterien unter Kontrolle.
Unterdrückt jedoch eine andere Erktankung das Immunsystem der Haut, so kommt es zur krankhaften Vermehrung dieser Bakterien und zu einer Hautionfektion. Pyodermien werden also nicht durch Ansteckung von anderen
Tieren erworben.
Der Erreger, der
am häufigsten Hautinfektionen hervorruft, heißt Staphylococcus intermedius. Auch Menschen können Hautinfektionen durch Staphylokokken haben, hierbei sind aber andere Arten von Staphylokokken beteiligt. Ein Hund kann
also sein Herrchen nicht mit seiner Hautinfektion anstecken. Bei manchen Tieren tritt solch eine Pyodermie einmalig auf, reagiert gut auf eine entsprechende Behandlung und kommt nie wieder. Bei einigen Tieren sorgt
eine immunsupprimierende Erkrankung für ein ständiges Wiederkehren von Hautinfektionen. In diesen Fällen kann die Erkrankung nur beherrscht werden, wenn die Ursachen erkannt und behandelt werden.
Welche Faktoren rufen eine Pyodermie hervor? Viele
Erkrankungen könne Ursache einer Pyodermie sein. Am häufigsten tritt sie in Verbindung mit allergischen Hauterkrankungen wie Flohallergie, Atopie und Futtermittelallergie auf. Auch hormonelle Krankheiten wie
Hypothyreose und Cushing-Erkrankung können Ursache sein. Einige Hunde haben schwere Erkrankungen des Immunsystems. Da die Pyodermie in nur ganz wenigen Fällen primäre Erkrankung ist, versuchen wir immer abzuklären,
was die Hautinfektion ausgelöst hat. Dies kann manchmal sofort geschehen, manchmal ist es jedoch erst mal dringlicher, die Entzündungssymptome zu mildern, bevor man sich an weitere Untersuchungen macht.
Wie wird Pyodermie diagnostiziert? Die Pyodermie
wird in vielen Fällen durch eine klnische Untersuchung diagnostiziert. In manchen Fällen wird eine mikroskopische Untersuchung von Material von der Hautoberfläche mit einer Bakterienkultur oder einer Biopsie
kombiniert.
Wie wird Pyodermie behandelt? Wichtig ist die Abklärung der auslösenden Erkrankung. Wird sie behandelt, kann ein Wiederkehren der Infektion zumeist auch verhindert werden. Je nachdem,
welche Erkrankung die Pyodermie ausgelöst hat, können hierfür entzündungshemmende Medikamente, Flohbehandlung, Futterumstellung oder Hormone eingesetzt werden. Die Infektion selbst wird mit Antibiotika und lokaler
Therapie inform von Shampoos und Spülungen behandelt.
In den meisten Fällen reagieren die Hautinfektionen sehr gut auf die Behandlung mit Antibiotika. Ganz wichtig ist es, nicht gleich mit der Therapie
aufzuhören, sondern mindestens 1 Woche über die Heilung hinaus zu behandeln. Wir vereinbaren meistens einen Kontrolltermin, wenn die Tiere noch unter Antibiotikatherapie stehen, um die weitere Behandlungsdauer ganz
individuell auf den jeweiligen Patienten abstimmen zu können. Zeigt ein Tier immer wiederkehrende Hautinfektionen, so versuchen wir, diese eher mit Shampoos in den Griff zu bekommen, um dem Patienten zu lange
Behandlungsperioden mit Antibiotika zu ersparen.
Für die Shampootherapie steht uns eine ganze Anzahl von sehr gut antibakteriell wirksamen Produkten zur Verfügung. Wichtig ist bei der Anwendung dieser
Präparate die Einwirkzeit von mindestens 10 Minuten, denn nur dann können die Inhaltsstoffe voll ihre Wirkung entfalten und die krankmachenden Bakterien abtöten. Auch das gründliche, mindestens genau so lange
Abspülen entfernt Shampooreste und Bakterien und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit.
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