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Verdauungsprobleme

letzte änderung am 15. november 2003


Probleme mit der Verdauung


Kleine Unpässlichkeit oder ein Fall für den Tierarzt?

Ganz wohl schien sich Bello nicht zu fühlen: Es war viel ruhiger als sonst, hatte beim Lösen auf der Wiese deutlichen Durchfall und würdigte anschließend seinen Napf keines Blickes. Bei solchen Anzeichen ist man als Besitzer natürlich erst einmal beunruhigt, aber auch ratlos: Ist das jetzt etwas Ernstes? Oder ist Bello nur "unpäßlich", wie das beim Menschen ja auch gelegentlich vorkommt? Gerade das unspezifische Anzeichen "Durchfall", oft in Verbindung mit Erbrechen, ist eines der häufigsten Probleme, mit denen Hunde beim Tierarzt vorgestellt werden. In unkomplizierten Fällen steckt oft nur eine harmlose Magen-Darm-Störung dahinter, die durch 24 Stunden Fasten und anschließende Gabe von Schonkost nach wenigen Tagen behoben ist. Bewährt hat sich dafür eine Mischung aus drei Teilen gekochtem Reis mit einem Teil Hüttenkäse, Tofu oder gegartem Fleisch, möglichst ohne Fett oder Salz. Wasser muss der Hund wegen des hohen Flüssigkeitsverlustes dabei stets zur Verfügung haben. In schwerwiegenderen Fällen ist jedoch eine genaue Diagnose und Behandlung beim Tierarzt unerläßlich.


Die Ursachen sind vielfältig

Bei der Entscheidung, ob es sich um ein ernsteres Problem handelt, soll Ihnen unsere Checkliste helfen: Dort sind einige der häufigsten Anzeichen bei schweren bis lebensbedrohlichen Magen-Darm-Erkrankungen aufgeführt. Natürlich sollten Sie auch bei anderen unklaren oder beunruhigenden Anzeichen einen Fachmann zu Rate ziehen. Besteht der Verdacht auf einen Notfall, sollten Sie natürlich zu Ihrem Tierarzt fahren. Er wird Ihren Hund sorgfältig untersuchen, klären, welcher Darmabschnitt (Dünn- oder Dickdarm) hauptsächlich beteiligt ist und ggf. auch Kot- und Blutuntersuchungen vornehmen und eine Röntgenaufnahme anfertigen. Dieser Aufwand ist vor allem bei schweren oder chronischen Störungen wichtig, um die Ursache zu finden und eine entsprechende Behandlung einleiten zu können.


Die richtige Fütterung bei Darmproblemen

Häufige Ursachen von akuten Verdauungsproblemen sind Viren, Parasiten, falsches Futter, Fremdkörper, Störungen der Darmflora oder Streß, aber auch Erkrankungen von Bauchspeicheldrüse, Leber oder anderen Organen. Bei chronischem Durchfall ist häufig unverträgliches Futter beteiligt, es kann sich aber auch um eine Infektion, z.B. mit Giardien (einzelligen Darmparasiten) , um Tumoren oder um eine chronische Entzündung des Darmes handeln. Die Behandlung richtet sich jeweils nach der Ursache und wird oft eine spezielle Ernährung mit hochverdaulichem Eiweiß und geringem Fett- und Milchzuckergehalt einbeziehen. Joghurt sollten sie aufgrund des hohen Michzuckergehaltes meiden. Es hat sich gezeigt, dass sich enthaltene Milchsäurebakterien nicht im Hundedarm ansiedeln, so dass auch der Effekt der Unterstützung der Darmflora dabei wegfällt. Anders als bei akuten Problemen muss bei chronischen Erkrankungen oft über einen längeren Zeitraum Diät gehalten werden. Das Futter sollte daher ausgewogen sein und insbesondere Mineralien und Vitamine in der richtigen Menge enthalten. Falls Sie diese Kost zu Hause zubereiten, sollten Sie also unbedingt einem bilanzierten Rezept folgen. Einfacher ist es mit kommerziellen Diäten vom Tierarzt: Verschiedene Firmen bieten sehr gute und ausgewogene Spezialdiäten an, die durch ihre jeweilige Eiweiszusammensetzung dabei helfen können, das passende Futter für "empfindliche" Hunde herauszufinden.


Checkliste: Notfall oder Lappalie?

a. Ist der Stuhl des Hundes peschschwarz oder blutig?
b. Hat er wäßrigen oder stark schleimigen Durchfall?
c. Verschlechtert sich sein Allgemeinbefinden?
d. Hat er etwas Gefährliches gefressen (Rattengift, Fremdkörper)?
e. Ist der Bauch stark gebläht, hart oder schmerzhaft?
f. Sind die Schleimhäute gelb oder blaß?
g. Hat er Fieber über 40 Grad?
h. Hat er viel Flüssigkeit verloren, d.h. Hautfalten bleiben stehen?

a. Erbricht er häufig oder mehrmals?
b. Hat er Knochen gefressen und/oder Verstopfung?
c. Dauert breiiger Durchfall länger als einen Tag an?
d. Hat er seit mehreren Tagen keinen Appetit?

a. Verliert er trotz gutem Appetit an Gewicht?
b. Hat der Hund starke Blähungen?
c. Riecht der Hund sehr unangenehm aus dem Maul?


Haben Sie eine der roten Fragen mit Ja beantwortet, könnte es sich um einen Notfall handeln. Bringen Sie den Hund umgehend zum Tierarzt.

Trifft eine der blauen Fragen zu, handelt es sich vermutlich um ein ernsthaftes Problem. Warten Sie nicht allzu lange ab und lassen sie den Hund baldmöglichst beim Tierarzt untersuchen.

Bei schwarzen Fragen kann es sich um eine leichte Unpässlichkeit aber auch um den Beginn einer ernsteren Störung handeln. Falls die Anzeichen andauern, sollten Sie zum Tierarzt gehen.

 

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