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letzte änderung am 25. februar 2003


... beim Hund

Was tun wenn der Hund einen Unfall hatte? (z. B. Auto)

A = Atemwege kontrollieren, ggf. freimachen
B = Beatmung bei Atemstillstand
C = Zirkulation, d. h., Kreislauf überprüfen, ggf. Herzmassage.

Der Puls ist am Oberschenkelinnenbereich des Hinterbeins zu fühlen, er ist beim Hund immer unregelmäßig.
Ein Hund hat ca. 15 - 50 Atemzüge pro Minute.


Allgemeines
Unfallort sichern!

Keine Panik, sich dem Tier vorsichtig und beruhigend nähern. Schützen Sie sich selbst, nur wenn Sie unverletzt bleiben, können Sie auch dem Tier helfen - Hunde können unberechenbar werden, wenn sie verletzt sind. Sogar der eigene Hund kann dann beißen (Maulkorb, oder z. B. Mullbinde als Schlaufe um das Maul binden). Das Tier am weglaufen hindern (festbinden). Am besten man besorgt sich einen Helfer.

Ganz wichtig: Auch auf Schockzeichen beim Besitzer achten!


Todeszeichen
· Herz- und Atemstillstand (kein Puls, keine sichtbare Atmung > 3 min.)
· starre, offene Augen
· keinerlei Reflexe (z. B. Lidschlussreflex, dabei kann man ruhig mal aufs Auge tippen,
  wenn es sich nicht schließt ...)
· Bewusstseins-, Bewegungslosigkeit
· Leichenkälte, später Leichenstarre (tritt ca. 2 Std. nach dem Tod, löst sich später
  wieder)
· Beschreibung des Tieres inkl. Tätonummer notieren, Feuerwehr, Polizei,
  Tierheim oder Tierarzt informieren (Achtung: Gleich wegen evtl. Kosten
  nachfragen).


Wenn das Tier noch lebt, Untersuchung
· Haltung des Körpers: Kopf-, Rücken-, Gliedmaßenhaltung:
  Buckel könnte auf ein Wirbelsäulentrauma bzw. Magen-, Darmprobleme hinweisen
· Kopf wird (im Stehen oder Sitzen) nach unten gehalten: Wirbelsäulen- oder
  Ohrproblem,   Kieferbruch (auf vermehrten Speichelfluss achten);
· Schwanz hängt oder baumelt, wird nicht mehr bewegt: Wirbelsäulen- oder
  Schwanzverletzung / -bruch
· Kreislauf: Herz- und Pulskontrolle; Atmung, Reflexe, Pupillen
· Verhalten: Apathie, Somnolenz oder Aggression
· Verletzungen, Lähmungserscheinungen


Erkennen von Notfallsituationen im allgemeinen

Bei jeder plötzlichen Abweichung vom normalen Verhalten, z. B. Apathie, Futter- und / oder Wasserverweigerung, mag nicht mehr spazierengehen, zeigt keine Freude beim Wiedersehen, angestrengte Atmung, Abweichung von der normalen Körpertemperatur, sollte Fieber gemessen werden

unter 38 Grad     = Untertemperatur (sehr gefährlich!)
über 39,5 Grad   = Fieber
Lahmheiten, bei denen die betroffenen Gliedmaßen überhaupt nicht mehr belastet werden oder Lahmheiten mit äußerlich erkennbaren Verletzungen  ---> Tierarzt


Sollwerte
Herz:              70 - 140 / min.
Atmung:          15 - 50 / min
Temperatur:    38,0 - 39,0 °C
Schleimhäute: blassrosa, feucht, glänzend


Normalwerte (Erklärung)
Herzschlag, zu untersuchen:
Herzstoß: 4. - 6. Rippe links, hinter dem Ellenbogen

Puls an den beiden Femoralarterien (Innenseite der Oberschenkel am Hinterbein), Frequenz, Regelmäßigkeit, Stärke mögliche Veränderungen: erhöht durch körperliche Anstrengung, Aufregung, Innen- oder Außentemperatur, Schock, Infektion; niedriger durch  körperliche Ruhe, Tiefschlaf

Atemfrequenz: kostabdominaler Atmungstyp (über Rippen und Bauch - außer bei: Trächtigkeit, Zwerchfellruptur), achten auf:

- Nasenweitstellung
- geöffnetes Maul
- Atemgeräusche (beim Ein- oder Ausatmen) dient auch der Temperaturregelung

Temperatur: Unterschied Außentemperatur / Kerntemperatur

Schleimhäute: blau - Sauerstoffmangel, Zyanose
                         blass: Blutmangel
                         gelb: Leber

achten auf: kapilläre Rückfüllung (3 sek. nach Druck mit dem Finger auf die Mundschleimhaut sollte die Schleimhaut wieder rosa sein, bei Schock bleibt sie weiß)
 


Atem- Kreislaufversagen / Bewusstlosigkeit
-
stabile Seitenlage (linke Seite = Herzseite nach oben
- Kopf überstrecken
- danach den Hund möglichst nicht mehr bewegen (Gefahr der Rückenmarks-
  verletzung nach Unfall)
- Atemwege befreien (Zunge vorziehen, Festkörper oder Schleim aus Maul entfernen)
- Kein Einflößen von Medikamenten! Gefahr des Verschluckens, Folge:
  Aspirationspneumonie
- evtl. beatmen;
- Auskühlung vermeiden
- ausreichend Wasser anbieten (wenn Tier bei Bewusstsein und ansprechbar)
- Kontrolle von Atmung und Kreislauf

Achtung: 3 - 5 min. nach Unterbrechung der Sauerstoffversorgung stellen sich irreversible (nicht mehr rückgängig zu machende) ZNS-Schäden ein!


Der Schock ist ein Missverhältnis zwischen Blutmenge und dem Gefäßraum, man unterscheidet zwischen

- kadiogenem Schock (herzbedingt)
- septischem Schock (bei Bakteriengiften)
- anaphylaktischem Schock (allergisch)
- traumatischem Schock (Unfall)
- hypovolämischem Schock (Blutarmut)

Zu Beginn werden Gefäße zur Kompensation eng gestellt, nur lebenswichtige Organe werden durchblutet. „Zentralisation“ - Herz- und Atemfrequenz steigen, Nierenfunktion nimmt ab.

Später kann der Körper diesen Zustand nicht mehr aufrecht erhalten und es kommt zur dekompensierten Phase: die peripheren Gefäße werden weit gestellt und das Blut „versackt“. Lebenswichtige Organe werden nicht mehr ausreichend durchblutet und es kommt zum Organversagen.

Schocksymptome:
- Erhöhte Herz- und Atemfrequenz
- schneller, schwacher Puls
- blasse Schleimhäute
- Apathie
- Schwäche, Zittern
- kühle Körperenden (Schwanz, Pfoten, Ohren)

Ganz wichtig: Ruhe und Wärme


Künstliche Beatmung
Den Kopf des Hundes strecken und bei geschlossenem Fang eine Mund-zu-Nase -Beatmung machen, d. h. ca. 20 x pro Minute feste (natürlich bei kleinen Hunden nicht zu fest!) im eigenen Atemrhythmus in die Nase des Hundes blasen, danach die Schleimhautfarbe kontrollieren, sie muß rosa sein, blau bis lila deutet auf mangelnde Sauerstoffversorgung hin. Man unterscheidet zwischen:

aktiver künstlicher Beatmung
- aktiv Sauerstoff in die Lunge pusten (Achtung! nicht zu tief pusten, vor
  allem bei kleinen Hunden)
- Maul zuhalten / umschließen
- in die Nasenlöcher blasen (alle 3 - 4 Sek, man kann auch zählen:
  22, 23, pusten, 22, 23, pusten..., evtl. Taschentuch benutzen)

 passiver künstlicher Beatmung
- Sauerstoff wird passiv eingezogen; dazu
- Druck mit beiden Händen flach auf den Brustkorb (bei kleinen Hunden
  weniger, bei großen Hunden mehr, aber schon ordentlich) Õ Luft wird
  herausgedrückt, bei Entspannung passiv in die Atemwege gezogen
- diese Methode bevorzugen, da der Erfolg größer ist


Herzmassage
Den Hund in Seitenlage bringen, ein Kissen unter den Brustkorb legen, die linke Hand flach auf den Brustkorb legen und mit dem rechten Handballen 10 - 15 kurze Stöße auf die linke Hand „Salven“ ausführen = präcordialer Faustschlag (beim kleinen Hund, z. B. Chihuahua, statt der ganzen Hand 2 - 3 Finger).

Dann 2 x beatmen und die Schleimhautfarbe prüfen, ggf. wiederholen. Wichtig ist, dass die Stöße fest genug ausgeführt werden (bei kleinen Hunden s.o., Aber: wenn es um das Leben des Hundes geht, sind ein paar gebrochene Rippen meist nebensächlich).


Stabile Seitenlage herstellen durch:
- hinknien
- Kopf des Hundes sollte auf der linken Seite sein
- über den Hund greifen
- die beiden linken Beine greifen (wenn Kopf rechts ist, die beiden rechten
  Beine), nach vorne ziehen und dadurch auf den eigenen Schoß und danach
  auf den Boden gleiten lassen
- mit den beiden Ellbogen den Hund nach unten drücken und am Boden festhalten
- die festgehaltenen Beine vom Körper weggestreckt festhalten
- ein evtl. Helfer kann den Hund jetzt untersuchen


Vergiftungen - Sofort zum nächsten Tierarzt oder Tierklinik!
- Weitere Giftaufnahme verhindern, evtl. Maul säubern
- nur innerhalb von 1 - 2 Stunden nach Giftaufnahme ist eine Magenentleerung
  (Erbrechen) sinnvoll
- Giftreste sicherstellen (Köder, Reste oder Verpackung)
- beim Tierarzt / Tierklinik möglichst telefonisch voranmelden - Behandlung kann
  schneller erfolgen. Vermutung über Art des Giftes schon mitteilen,
  da sehr schwierige Diagnostik (Behandlung rein symptomatisch)


Bei Vergiftungen müssen Temperatur, Schleimhäute, Puls und Pupillenreaktionen überprüft werden.

Haben Sie den Hund beim Fressen einer giftigen Substanz erwischt, sollten Sie folgende Informationen erfassen:
1. was wurde gefressen?
2. wieviel wurde gefressen?
3. wann wurde die Substanz gefressen?
Nehmen Sie die vorhandenen Reste zum Tiearzt mit. Dies gilt auch dann, wenn der Hund nur mir der Haut oder über die Atemwege Giftkontakt hatte.

Hat der Hund ohne Ihr Wissen Gift aufgenommen, können Sie nur durch sein verändertes Verhalten aufmerksam werden. Je nach Giftart und –menge können folgende Symptome auftreten:
1. starkes Speicheln
2.Erbrechen
3.schwankender Gang
4.Durchfall
5.Kreislaufversagen (Zusammenbruch)

Wichtig bei Giftaufnahme:
Nur unter tierärztlicher Anweisung zum Erbrechen bringen (besonders bei ätzenden Lösungen). Bei Augenreizungen und Hautverätzungen nur mit Wasser spülen und dann abdecken bis zur Versorgung durch den Tierarzt.


Wichtige Regeln bei blutenden Verletzungen
- Unterscheidung zwischen arterieller (blutet stoßweise, hellrot) und venöser
- (sickert langsam, dunkelrot) Blutung
- Fingerkompression bei arterieller Stoßblutung
- Nur im äußersten Notfall Gliedmaßen abbinden, lieber Druckverband
  anlegen, erst Mullkompresse, dann Mullbinde; Achtung: maximal 1 Std.
  abstauen, evtl. zwischendurch kurz lockern, wieder schließen
- Beim Durchbluten den Erstverband nicht entfernen
  (Zerstörung des Fibringerüstes), sondern einen 2. Verband mit stärkerem
  Druck darauf setzen
- Absolute Ruhigstellung des Patienten
- Offene Bauchwunden unbedingt mit nassem Tuch abdecken
- Nasenbluten: kühlen (Kühlkompresse oder Eiswürfel in einer Plastiktüte leisten
  gute Dienste), im Winter rausgehen an die frische, kalte Luft
- Alle Wunden, die größer als 2 cm sind, müssen innerhalb der sogenannten
  8-Stunden-Frist chirurgisch versorgt werden (es bildet sich sonst nekrotisches
  Gewebe)


Anlegen eines Verbandes:
Watte zwischen die Zehen (Afterkralle auch)
Watteverband, bei offenen Verletzungen erst Mullkompresse drauflegen
Mullbinde
Klebeverband (Atiflex, Wetflex oder Koflex)
oben und unten abschließen mit Leukoplast, halb Fell, halb Verband
Zum Gassi gehen: Tüte - Babysocke - Tüte - Babysocke


Zusammenfassung der häufigsten Notfälle oder Verletzungen und ihre Erstversorgung

Allergische Reaktion (z. B. durch Insektenstich):
Schwellungen, Wärme u. evtl. Atemnot, sobald Symptome auftreten sofort --> Tierarzt


Akute Atemnot:
Atmung sichtlich erschwert, bläuliche Schleimhäute, evtl. Husten / Würgen; Ursachen mannigfaltig: Lungenödem, Pneumothorax, Lungenblutungen, Asthma, Tumore, usw. Im Notfall beatmen --> Tierarzt


Akutes Herzversagen:
Husten, Schwäche, Zusammenbrechen; Ursachen sind angeborene und erworbene Herzerkrankungen; wichtig: Ruhe, keine Aufregung! --> Tierarzt


Akute neurologische Ausfälle (z. B. Lähmungen):
Bandscheibenvorfälle (Dackel), oder Unfälle mit Verletzung von Rückenmark oder großen Nerven. Diese Patienten sollten schnell und ohne große Manipulation am Tier zum Tierarzt gebracht werden.


Augenprobleme:
Dazu gehören:
- Hornhautverletzungen (niemals Fremdkörper herausziehen!)
- Bulbusvorfall (Austreten des oder der Augäpfel), feucht halten und unbedingt
  zum  Tierarzt.
  Kommt bei Hunderassen mit sehr kurzer Schnauze (z. B. Pekinese,
  Mops) vor, schon ein grobes Packen am Nackenfell kann dazu führen!
- Lidverletzungen (eingerissenes Augenlid muß unbedingt innerhalb der
  8-Stunden-Frist genäht werden)
- Grüner Star
- Verätzungen  (mit Wasser ausspülen und Auge dann mit feuchtem Tuch
  abdecken. Bei Augenverletzungen generell --> Tierarzt)


Autounfall:
Versorgung s. o. --> Tierarzt. Achtung: während der darauffolgenden Tage auf Harn- oder Kotabsatz achten, kann Hinweis auf innere Verletzungen geben!


Ballenverletzungen:
Schnittverletzungen bluten häufig stark - Druckverband, --> Tierarzt Ekzeme u. wunde Pfoten mit Salbenverband versorgen.


Bissverletzungen:
in den Kampf nur vorsichtig eingreifen, Verletzungsgefahr! Evtl. Haare scheren und Wunde desinfizieren. Bei Wunden die größer als 2 cm sind, oder bei starken Lahmheiten --> Tierarzt. Allgemeinbefinden kontrollieren!

Achtung: Bei Bißverletzungen im Thorax- oder Bauchbereich auf Pneumothorax achten (Knistern unter der Haut beimDarüber streichen) dann auf jeden Fall immer --> Tierarzt

Thoraxverband: um Rücken und Bauch, kreuzweise zwischen Beinen und Brust anlegen.


Darmverschluss:
Erbrechen, kein Appetit, kein oder nur wenig Kotabsatz, gespannter Bauch. Tierarzt


Ertrinken:
An den Beinen hochhalten, schütteln, auch schleudern, Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen (Herzmassage, Beatmung) --> Tierarzt


Fremdkörper im Gehörgang:
Achtung: Dieser verläuft im rechten Winkel --> Tierarzt


Fremdkörper im Maul:
(z. B. Stöckchen im Gaumen, Röhrenknochen im Kiefer, Pflanzenteile in den Mandeltaschen ) Symptome: Speicheln, Zungenspiel, Würgen. Wenn möglich entfernen       - Vorsicht vor Bissverletzungen. Da evtl. Narkose nötig, am besten sofort --> Tierarzt


Fremdkörper in der Nase:
wenn der Hund brav ist, versuchen vorsichtig den Fremdkörper zu entfernen; Achtung: Vorsicht bei Widerhaken. Da evtl. Narkose nötig am besten sofort --> Tierarzt


Harn- oder Kotverhalten:
Ständiger Versuch, Harn oder Kot abzusetzen ohne Erfolg. Ursache z. B. Knochenkot, Blasensteine, neurologische Ausfälle --> Tierarzt


Hitzschlag:
Gefahr, wenn Hund im geschlossenen Auto in der Sonne bleibt oder durch Überbelastung im Sommer (Radfahren, Inlineskaten). Abkühlen von den Pfoten her mit Wasser, trinken lassen, evtl. kalter Einlauf (nur vom Tierarzt machen lassen) Temperaturkontrolle! Eine Temperatur von 40,5°C kann lebensgefährlich werden --> Tierarzt.
Symptome:
- starkes Hecheln
- unruhiges Verhalten
- Erbrechen
- Durchfall
- Apathie
Achtung: Es kann zu Nieren- und Herzversagen kommen, oft Schock mit Todesfolge


Insektenstiche:
Stiche an Ballen, Fuß oder Bein sind im allgemeinen nicht so schlimm - kühlen und beobachten, evtl. Frubiase-Calcium-Ampulle verabreichen. Der Hund sollte allerdings beobachtet werden.


Knochenbrüche:
Offene Frakturen oder ein Loch im Gelenk mit feuchten Tüchern abdecken, damit das Gewebe nicht austrocknet, beim Transport Gelenk polstern -->  Tierarzt


Lahmgehen, Hinken:
diverse Ursachen; i. d. R. sind nur offene Verletzungen ein wirklicher Notfall, dann --> Tierarzt T ipp: Beim Hinken „fällt“ der Hund immer auf das gesunde Bein gleichzeitig  scheint der Kopf zu nicken und zwar immer mit dem gesunden Bein.


Magendrehung:
Häufigkeit steigt mit der Größe des Hundes.Symptome sind u. a.:Erbrechen, Unruhe, Aufgasen; wird unter “Krankheiten” ausführlich erklärt! sofort --> Tierarzt


Riß oder Loch im Ohr:
desinfizieren, Mullbinde fest andrücken bis die Blutung steht, bei größeren Wunden am besten innerhalb der 8-Stunden-Frist --> Tierarzt


Status epilepticus:
Krampfanfälle mit Speicheln und  Bewusst- und / oder Orientierungslosigkeit, sind in der Regel nach wenigen Sekunden / Minuten vorbei. Den Hund beruhigen, streicheln. Zur Ursachenabklärung --> Tierarzt


Verbrennungen:
Kaltes Wasser. Bei schweren Verbrennungen --> Tierarzt


Vergiftungen:
Je nach Gift sehr unterschiedlich. Möglichst schnell -->  Tierarzt !!! Um Erbrechen auszulösen (allerdings nur innerhalb 1 - 2 Std. hilfreich), wenn möglich Giftpackung mitnehmen

Mögliche erste Anzeichen für eine Vergiftung:
- anderes Verhalten als sonst, Unruhe
- Erbrechen und / oder Durchfall
- Krämpfe, Anzeichen von Schmerz
- zittern
- Lähmungen
- veränderte Pupillen
- rote Tupfen auf der Schleimhaut
- Über- oder Untertemperatur


Verletzungen mit Eröffnung der Bauch- oder Brusthöhle:
Diese Wunden müssen immer vom Tierarzt versorgt werden.
Wenn Eingeweide sichtbar oder vorgefallen sind, möglichst sauber und feucht verbinden (z. B. mit sauberem Handtuch).


Anmerkung zur 8-Stunden-Frist
Verletzungen, die innerhalb von 8 Stunden chirurgisch versorgt werden, können besser behandelt werden. Das Gewebe ist noch nicht abgestorben (nekrotisch). Nach 8 Stunden wird das Gewebe nekrotisch und muss weggeschnitten werden. Damit wird die Wunde erheblich größer. Wird die Versorgung sofort eingeleitet, braucht unter Umständen nicht genäht zu werden, sondern die Wundflächen werden mit einem speziellen Klebstoff versorgt.


Inhalt einer Erste-Hilfe-Apotheke

Für die Einrichtung einer Tiernotfallapotheke benötigen Sie die folgenden Materialien, die Sie in einer kleinen Box oder, auch für den Spaziergang immer griffbereit, in einer kleinen Bauchtasche unterbringen können:

  1. Thermometer
  2. Schere
  3. Pinzette (innen geriffelt)
  4. Einwegspritze
  5. Zeckenzange
  6. Taschenlampe, nicht lachen - es kann ja mal dunkel sein oder schlecht beleuchtet!
  7. Maulkorb, evtl. Leine
  8. Einmal-Kältepackung
  9. Verbandsmaterial:
    10 - 12 steril oder sauber verpackte Mullgazetupfer, Polster- oder Verbandswatte, Mullbinden, Selbstklebende Binden, Textilklebeband Leukoplast)
  10. Vaseline
  11. Desinfektionsmittel (Braunol, Betaisadona, Rivanol, antiseptisches Puder oder Spray, Jodlösung)
  12. Ringer Lösung (Spülung) = Kochsalzlösung (1000ml Ringerlaktatlösung)
  13. Frubiase-Calcium-Ampullen (gegen Allergien oder Insektenstiche. Das Mittel wird über Zunge und Schleimhaut vom Körper aufgenommen, rezeptfrei in der Apotheke)
  14. Heil- und Wundsalbe (gegen das Verkleben von Verbänden)

 

Für die Einrichtung eines Erste - Hilfe - Koffers im Vereinsheim benötigen Sie:
 

  1. 10 - 12 steril oder sauber verpackte Mullgazetupfer als Wundauflagen
  2. 3 Mullbinden ( 10cm breit, elastisch ) für Verbände
  3. 2 Rollen Polster- oder Verbandswatte( 10 cm breit ) für die Polsterung von Verbänden
  4. 3 Selbstklebende Binden ( 8-10 cm breit ) für Verbände
  5. Textilklebeband ( 4cm breit ) für die Fixierung von Verbänden
  6. Wundbalsam / Wundsalbe für die Versorgung kleiner Wunden
  7. Schere zum Entfernen von Haaren um eine Wunde
  8. Pinzette zum Entfernen kleiner Fremdkörper ( Dornen, Insektenstachel )
  9. Zeckenzange
  10. Thermometer
  11. Cool-Pack ( selbstkühlende Kältepackungen ) bei Prellungen, Blutungen, Hitzschlag
  12. Decke für Unterkühlung, Schock, Transport
  13. Wasserstoffsuperoxyd 3% ig ( Apotheke ) zur Wundreinigung
  14. Plastikspritzen zur Wundreinigung
  15. Binde, Stricke oder Leinen ( 1 - 1,5 m ) als Staubinde, Maulschlinge
     


Alle Verbände, die dem Hund angelegt werden, erst mit Heil- und Wundsalbe bestreichen, die Mullbinde mit Leukoplast befestigen - Verbände müssen grundsätzlich täglich gewechselt werden. Wird der Hund sofort dem Tierarzt zugeführt, reicht eine sterile Wundauflage.

 

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