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Verbrennungen

letzte änderung am 3. januar 2004


Verletzungen durch
Verbrennungen entstehen durch direkten Kontakt von Körperoberflächen mit Feuer, heißen Gegenständen (Metalle, Herdplatten, frisch asphaltierte Straße), Flüssigkeiten (Wasser, Öl aus dem Kochtopf), Gasen (heißer Dampf) oder Elektrounfälle.

Verbrennungen bei Hund und Katze können sehr leicht unterschätzt werden, da die äußeren Merkmale, welche vom Menschen her bekannt sind, häufig fehlen. Hautrötung und Brandblasen als Zeichen für oberflächliche Verbrennungen können bei den Haustieren durch Hautpigmente oder dichtes Fell verdeckt werden. Zieht man an diesen Haaren und lösen sich diese dann leicht aus der Haut, so liegt eine Verbrennung mit Beteiligung der tiefen Hautschichten vor.

Um den
Schweregrad einer Verbrennung festzustellen muss man folgende Faktoren in Betracht ziehen:

  • Wie ist die Verbrennung entstanden?
    Flüssigkeiten und Feuer verursachen die schlimmsten Verbrennungen:
    kochendes Öl ist heißer als kochendes Wasser
    Heiße Gase (Wasserdampf) gefährden hauptsächlich die Augen und die Atemwege
    Heiße Gegenstände (Metalle) verursachen zwar schwere aber meist nur lokale Verbrennungen
     
  • Dauer des Kontaktes?
    Je länger das Tier den heißen Gegenständen ausgesetzt ist, um so schwerer und tiefer sind Gewebsstrukturen beschädigt. So muß z.B. eine Temperatur von 44°C 6 Stunden auf die Haut einwirken, um die gleiche Schädigung hervorzurufen wie Temperaturen von 51°C über 3 min.
     
  • Größe und Sitz der Verbrennung
    Verbrennungen am Kopf können schwerwiegende Folgen haben, besonders wenn Auge, Maul und Nase mitbetroffen sind.
    Besonders gefährlich sind Verbrennungen bei Jungtieren und älteren Tieren.
     


Bei den Verbrennungen unterscheiden wir 3 Kategorien.

  • chemische Verätzungen
    In vielen Haushalten gibt es z.B. Chlorprodukte, die Verätzungen auf der Haut aber auch innerlich hervorrufen können. Hautverätzungen sollen etwa 5 Minuten mit Hilfe einer Brause abgespült werden. Ein großer Eimer mit Wasser tut hier ebenfalls gute Dienste. Sehen Sie zu, daß alles vom Körper gespült wird. Danach waschen Sie ihren Hund gründlich mit einem guten Hundeshampoo.
    Sollte Ihr Hund jedoch an einer inneren Verätzung leiden, sollten Sie sehen, daß er größere Mengen Wasser säuft. Sollte er dazu nicht mehr in der Lage sein, flößen Sie ihm mit Hilfe eines Schlauches das Wasser in den Fang.
    Bitte suchen Sie zur Sicherheit den Tierarzt auf.
     
  • elektrischer Schlag
    Ein großes Risiko verbirgt sich hinter Welpen oder stark verspielten Hunden, die dazu verleitet werden, in ein sich bewegendes Kabel zu beißen. Es kann ein Kabel vom Bügeleisen oder eines Elektromähers sein.
    Was sollten Sie tun:
    Versuchen Sie den Strom abzuschalten, oder mit Hilfe eines trockenen Holzes den Stecker aus der Steckdose zu schlagen. Stoßen Sie danach Ihren Hund von der Stromquelle weg. Kontrollieren Sie die Vitalwerte (Puls und Atmung) und führen Sie bei Bedarf eine Reanimation aus.
    Suchen Sie sofort einen Tierarzt auf.
     
  • Hitzeverbrennungen
    Nicht gefährlich sind Verbrennungen des ersten Grades.
    Hat Ihr Hund eine Blasenbildung auf der geröteten Haut, sprechen wir von einer Verbrennung zweiten Grades.
    Eine Verbrennung dritten Grades allerdings ist sehr gefährlich.


Schwere der Verbrennung
Es werden je nach Größe und Tiefe der Wunde Verbrennungen in drei Grade unterteilt (schwierig für den Laien, da die Haut durch das darüberliegende Fell schlecht zu beurteilen ist.):

  • Erster Grad
    Entsteht durch lokale Erhitzung der Haut, bei Temperaturen von 45 - 50°C.
    Diese Art der Verbrennung ist relativ ungefährlich, wenn nicht mehr als 5% der Körperoberfläche betroffen sind. Die Haut verfärbt sich rötlich, schwillt an und das Tier verspürt Schmerzen. Sie heilt meist in wenigen Tagen von selbst ab.
     
  • Zweiter Grad
    Entsteht bei höheren Temperaturen oder wenn das Tier über einen längere Zeit hohen Temperaturen ausgesetzt ist. Es bilden sich Brandblasen auf den oberen Hautschichten aus, die mit Blutserum gefüllt sind. Die Heilung dauert länger, da erst neue Hautschichten gebildet werden müssen.
     
  • Dritter Grad
    Es kommt zur totalen Zerstörung und zum Absterben von Gewebeschichten und zur Bildung des sogenannten Brandschorfs. Die Heilung verläuft sehr langsam und geht mit einer deutlichen Narbenbildung einher.
    Ist eine offene Wunde vorhanden, behandeln Sie diese mit einer Brandsalbe und legen Sie anschließend eine mit Pflaster fixierte Mullbinde darauf. Bitte reiben Sie nie über offene Wunden, da diese dabei wieder aufbrechen können.
    Verwenden Sie nie Watte oder zur Kühlug z.B. Mehl. Diese Materialien setzen sich in der Wunde fest, verklumpen und sind ein großes Infektionsrisiko.
    Hat Ihr Hund tiefe Verbrennungen, suchen Sie bitte den Tierarzt auf.

    Bei großflächigen Verbrennungen zweiten und dritten Grades geht in den betroffenen Körperteilen viel Blutserum verloren und es bilden sich giftige Stoffe, die nach 2 bis 3 Tagen eine Verschlechterung des Zustandes und manchmal den Tod des Tieres bewirken. Sollten mehr als 50 % der Haut geschädigt sein, besteht kaum Hoffnung auf Genesung.
     

Sofortmaßnahmen am Unfallort:

  • Sofort Kühlung unter fließendem Wasser
    betroffene Körperstelle sofort unter fließend kalten Wasser einige Minuten
    (10 -  15min) kühlen. Anschließend für ca. 10 - 15 Minuten entweder Eisbeutel, Eiskompressen oder Kühlakku auf die Wunde auflegen (kein direkter Hautkontakt - Erfrierungsgefahr)
     
  • Vorsichtig trockentupfen und mit steriler Gaze oder sauberem Stoff (keine Watte) abdecken.
    nicht auf der Wunde reiben
     
  • verhindern Sie ein Lecken des Tieres an der Wunde
     
  • Verwenden sie KEINE Salben, Puder, Öle oder Butter und stechen sie die Brandblasen NICHT auf
     
  • Bei schweren Verbrennungen so schnell wie möglich in eine Tierklinik fahren.
     


Folgen einer Verbrennung können sein:

  • Kreislaufkollaps durch Verlust von Flüssigkeit (Blutserum)
  • Intoxikation/ Autointoxikation (Selbstvergiftung des Körpers durch zerstörte Hautfragmente/ Eiweiße)
  • Bakterielle Infektionen aufgrund der Zerstörung der Hautschutzfunktion
  • (Lungenentzündungen, bei Rauchgasvergiftungen)
  • Narbenbildung
     


Rauchvergiftung

Bei Brandunfällen kommt es meist zu starken Verbrennungen der Haut und tieferliegenden Gewebe. Andererseits haben Rauchvergiftungen schwerwiegende Folgen, da nicht nur die Schleimhäute der Atemwege betroffen sind, sonden sich kleinste Rußpartikel in der Lunge und den Luftwegen absetzen. Es kommt zu einer Kohlenmonoxidvergiftung, der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt: Erstickungsgefahr

Bringen Sie das Tier sofort an frische Luft und suchen sie unverzüglich einen Tierarzt auf.

 

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