|
|
|
|
letzte änderung am 23. februar 2003
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
... war mein erster hund - ein dackel. noch genauer gesagt ein kurzhaardackelmädchen. sie hieß Wacki und zwar DER Wacki.
warum weiß ich nicht mehr, das war halt so (keine angst, die ganze familie wußte, dass ER eine hündin war). ER kam von irgendeinem obskuren hinterhofzüchter und hat 50 Mark gekostet, weil ein hund von einem
"guten züchter" für uns zu teuer war. damals war ich 14 jahre alt. ich wollte immer einen hund haben, solange ich zurückdenken kann. meine tante (die typische tante, die mit dem bauernhof, wo man alle
großen ferien verbringt) hatte schäferhunde, meistens zwei oder drei (immer die mutter und die tochter und manchmal dann noch deren tochter). seit ich zurückdenken konnte, bin ich zwischen denen rumgekrabbelt. mir
hat niemals einer dieser hund irgendwas böses getan, im gegenteil, die hätten mich gegen alles verteidigt. wenn ich so zurückdenke, war für mich immer klar, dass ein hund ein schäferhund zu sein hat. ich selbst
hatte bis dahin leider immer "nur" goldhamster besessen und zum schluß eine schildkröte. die war es, die mir schließlich zu einem hund verhalf, weil meine mutter sich so vor dem tier geekelt hat, dass sie
mir leichtsinnigerweise versprochen hatte, ich würde einen hund bekommen, wenn nur die grässliche schildkröte aus dem hause käme. na gut!
ein hund! ich kriege einen hund, also weg mit der doofen schildkröte
(DAFÜR schäme ich mich heute). ich hab sie wieder zurück in das zoogeschäft gebracht, wo ich sie gekauft hatte. die schäferhündin meiner tante hatte zu der zeit junge und irgendwie nahm ich an, ich kriege einen von
denen. die ganzen großen ferien über habe ich das gedacht, hatte mir auch schon einen ausgeguckt ....
|
|
|
|
|
|
|
am letzten tag meiner ferien sind meine eltern gekommen um mich abzuholen. mein vater hat gegrinst und eine hand hinter
seinem rücken versteckt gehalten.
tja, und dann hatte ich einen "hund". die entäuschung war riesengroß! Wacki war damals 7 wochen alt und nicht größer als ein meerschweinchen. die ersten tage
konnte ich mich überhaupt nicht freuen. außerdem hatte ich ja allen meinen freunden erzählt, dass ich aus den ferien einen hund mitbringe - einen hund, keine ratte! was sollte ich denen bloß erzählen. welche
blamage!
lange rede gar kein sinn, nach ein paar tagen hatte sich das kleine mistvieh bei mir eingeschmeichelt und ich hätte ihn für kein geld der welt wieder hergegeben!
was soll ich sagen? mein
erster hund war das paradebeispiel von einem verzogenen kleinen köter. er hatte die ganze familie fest im griff. er schlief - natürlich - im bett, oder - natürlich - auf dem Schoß von vattern (sein kommentar: der
wärmt mich so schön). er hat gewufft und die ganze familie ist gesprungen und hat seine wünsche erfüllt. er war "eigentlich ganz lieb", aber wenn man ihn angefasst hat, wenn er das nicht wollte, hat er
böse geknurrt. zu seiner ehrenrettung muss ich allerdings sagen, dass er nicht vor seinem ca. 9. lebensjahr zugelangt hat :))).
Wacki war ein held und das meine ich ehrlich! dieser hund hätte sich nie
ergeben, niemals und niemandem! er ist auf dem hof meiner tante aus dem auto herausgesprungen - hocherhobenen schwanzes und kopfes - und die schäfers sind still beiseite gegangen, nahezu kampflos (bis auf ein
kleineres scharmützel, das ihm für den rest seines lebens ein verkrüppeltes ohr einbrachte - er hat sich auch da nicht ergeben und ich mußte ihn retten). bei der erziehung haben wir ALLES aber auch wirklich alles
falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. wir haben ihn alle trotzdem geliebt und alles auf den "dackel" geschoben, der er war - die kann man ja sowieso und überhaupt gar nie nicht erziehen, die sind
halt so. wenn man ihn gerufen hat, ist er erst noch mal in irgendeine ecke gegangen um genüsslich zu schnüffeln (selbst wenn er vorher schon auf dem weg zu uns war).
das klingt jetzt alles ziemlich böse, war
es aber überhaupt nicht. man lebt recht gut mit so einem hund, man arrangiert sich. damals haben wir uns über die "kriecher" lustig gemacht, die sofort kommen, wenn man sie ruft - wer braucht schon so
einen? UNSER hund hatte ja charakter, der kam nicht! da konnteste mit der fleischwurst wedeln so lange du wolltest :)).
|
|
|
|
|
|
|
der Wacki ist 12 ½ jahre alt geworden. zuerst hat er gebärmutterkrebs bekommen (er war ja nicht kastriert). wir haben ihn
operieren lassen, aber der krebs kam immer wieder - zum schluß saß er in der linken ferse und wir hatten den kampf verloren. er hatte dann auch schon lungenmetastasen und so habe ich ihn schweren herzens
einschläfern lassen. er ist in meinen armen gestorben, wie die beiden hunde nach ihm auch.
|
|
|
|
|
|
|
das ist jetzt 20 jahre her (am 4. März 1981) und während ich diese geschichte aufschreibe und alles revue passieren lasse,
kommt es mir vor, als sei es gestern erst gewesen. mir fallen so viele geschichten ein ....
ich - wir - hatten eine wunderschöne zeit mit ihm und ich werde ihn niemals vergessen!!!
der Wacki hat mich
meine liebe zur "kampfrattenklasse" entdecken lassen, die - auch wenn viele hundebesitzer sie nicht ernstnehmen - richtige hunde sind. manchmal kommt mir einer mit dem dummen spruch: "..., schau mal
da kommt dein frühstück!". dem halter, meistens männer, antworte ich mittlerweile gar nicht mehr. ich wende mich an den hund und erkläre ihm, dass ich ihn leider töten müsse, wenn er dem meinen was tut. das
wirkt meistens :))). wahrscheinlich rufen die besitzer im geiste dann schon nach der zwangsjacke *ggg*.
p.s.: welche wohltat ein hund ist, der auf kommando kommt und auch sonst gut erzogen ist, habe ich dann
doch noch durch meinen zweiten hund Moritz (auch eine hündin) erfahren und durch meine Cindy, und jetzt erfahre ich es gerade durch den Freddie K.
nennt mich sentimental, aber ich danke allen meinen hunden
für die schöne zeit, die wir miteinander verbringen durften und dürfen.
geschrieben am 26.11.2000
überarbeitet, geändert und ergänzt am 29.06.2001
nach oben
|
|