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letzte änderung am 23. februar 2003
wölfe, die stammväter unserer hunde leben im rudel. sie sind “schwer bewaffnet”, müssen aber - anders als der einzeljäger katze
- mit artgenossen auskommen. ein rudel besteht aus zwei erwachsenen tieren und deren jungen verschiedenen alters. die alphatiere sind nicht unbedingt immer die stärksten und kräftigsten, sondern die
schlausten und erfahrensten tiere, die die familie am erfolgreichsten ernähren und schützen können. wölfe leben friedlich zusammen, es kommt selten zu kämpfen oder gar tötungen innerhalb des familienverbandes.
streitigkeiten werden über drohgebärden, markieren, oder ignorieren ausgetragen. besonders im sommer, bei ausreichendem nahrungsangebot kommt es kaum zu auseinandersetzungen.
es
gibt KEINE gemeinsame rangordnung zwischen den männlichen und den weiblichen wölfen. die juvenilen tiere haben ebenfalls eine, von den alttieren getrennte, rangordnung. die führung des gesamtrudels hat
entweder der alpharüde oder die alphahündin.
innerhalb des rudels gibt es ranghohe (“dominante”) und rangniedere (weniger “dominante”) wölfe, wobei “dominanz” keine charaktereigenschaft des
einzelnen tieres ist, sondern sie beschreibt das verhältnis zweier oder mehrerer tiere zueinander. die “dominanz” ergibt sich anhand der stärken und schwächen der einzelnen tiere und ihres verhaltens
gegenüber anderen.
wölfe lernen von welpenbeinen an, die älteren rudelmitglieder zu respektieren. die “dominanz” der älteren wird widerspruckslos akzeptiert, da von anfang an der welpe lernt, dass
eltern und geschwister stärker und schneller sind als er und dass sie besser für nahrung und sicherheit sorgen können. aufgrund dessen haben die “dominanten” tiere es meist gar nicht nötig, ihre rangordnung
zu verteidigen, da diese so gut wie nie in frage gestellt wird. die stabile rangordnung sorgt für ein stressfreies zusammenleben des rudels und hilft streitigkeiten zu vermeiden, durch welche nur das überleben
des ganzen rudels gefährdet wäre.
auf uns und unser zusammenleben mit hunden übertragen bedeutet das, dass
... der rudelführer für sicherheit und nahrung sorgt;
... der rudelführer seine überlegenheit nicht durch gewalt ausdrückt; ... der rudelführer stets den überblick und die ruhe behält;
... der rudelführer seine “dominanz” oder autorität durch souveränität ausübt.
wobei man sich allerdings fragen muss, ob, wenn es eine gemeinsame rangordnung zwischen den weiblichen und den
männlichen tieren einer bestimmten art nicht gibt, es eine rangordnung zwischen den angehörigen zweier verschiedener spezies (hund + mensch) überhaupt geben kann ...
vielleicht sollten wir uns von dem
begriff “dominanz” auch ganz und gar verabschieden und diesen stattdessen durch “freundliche und sanfte autorität” ersetzen ...
siehe dazu auch die “dominanzwochen” bei spass-mit-hund
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