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letzte änderung am 3. januar 2004
... ein lebensbedrohlicher Zustand !!!
Unter Schock versteht man die ungleiche Verteilung des Blutes zwischen dem Fassungsvermögen der Blutgefäße und dem zirkulierenden Blutvolumen. Es kommt zu einer unzureichenden Blutversorgung lebenswichtiger Organe (Gehirn, Nebenniere) und damit zu deren Funktionsstörung.
Zu Beginn werden Gefäße zur Kompensation eng gestellt, nur lebenswichtige Organe werden durchblutet. Es kommt zur "Zentralisation", d. h. Herz- und Atemfrequenz steigen, die Nierenfunktion nimmt ab.
Später kann der Körper diesen Zustand nicht mehr aufrecht erhalten und es kommt zur dekompensierten Phase: die peripheren Gefäße werden weit gestellt und das Blut "versackt". Lebenswichtige Organe werden nicht mehr
ausreichend durchblutet und es kommt zum Organversagen.
Schock entsteht immer als Folge von Krankheitsursachen ist nie die Ursache selbst. Die Erkennung und Behandlung von Schock muss bei
Erste-Hilfe-Maßnahmen immer an erster Stelle stehen.
Schockformen und ihre Erkennung Bei jeder Erkrankung oder Verletzung besteht die Möglichkeit, dass sich ein Schockzustand entwickelt.
- kardiogener oder Kardiovaskulärer Schock (Herzversagen)
entsteht als Folge von Schädigung des Herzens (akute und chronische Herzerkrankungen)
- hypovolämischer Schock (Flüssigkeitsverlust)
entsteht als Folge von starkem Blut- bzw. Flüssigkeitsverlust (äußere und innere Verletzungen, anhaltende Durchfälle, Erbrechen, Verbrennungen, Erfrierungen)
- septischer Schock
tritt häufig bei
Jungtieren als Folge von schwerwiegenden bakteriellen Infektionen auf.
- anaphylaktischer Schock (Allergie)
entsteht als Folge von allergischen Reaktionen
- neurogener (Nervenstörungen) und oder
traumatischer Schock
entsteht durch starke Schmerzen oder Schädelverletzungen (Zerrung der Eingeweide, Quetschung der Hoden, extrem psychische Belastungen bei Unfälle)
Schocksymptome: Die auslösenden Faktoren für einen Schockzustand sind zwar sehr verschieden doch sind die Symptome nahezu gleich, sie können einzeln oder in Kombinationen
auftreten:
- Erhöhte Herz- und Atemfrequenz
der Hund atmet schnell und oberflächlich
- schneller, schwacher Puls
- blasse Schleimhäute
die Schleimhäute
(Zunge, Zahnfleisch) und die Haut sind blaß bis bläulich verfärbt (Zyanose)
- Apathie, Schwäche, Zittern
Besonders zu
achten ist auf allgemeine Schwäche, Bewegungsunlust oder -unfähigkeit. Der Hund macht einen leicht abwesenden und geschwächten Eindruck. Es kommt zu Verlust des Stehvermögens, Durst, eventuell Erbrechen.
Bei schweren Schockzuständen kann das Tier auch bewußtlos werden/sein.
- kühle Körperenden (Schwanz, Pfoten, Ohren)
Die Hauttemperatur ist herabgesetzt besonders an den Akren
Erste-Hilfe-Maßnahmen Ganz wichtig: Ruhe und Wärme
- Legen Sie den Hund auf die Seite (möglichst auf eine Decke).
- Ist das Tier noch in der Lage selbständig zu trinken, bieten Sie ihm Flüssigkeit an. (nicht bei bewußtlosen Tieren)
- Strecken Sie den Kopf des Tieres und achten Sie darauf, dass der Hund frei atmen kann (eventuell Zunge hervorziehen, Erbrochenes
entfernen).
- Lagern Sie den hinteren Körperteil hoch (Polster unterlegen).
- Wickeln Sie das Tier in eine Decke, um es warm zu halten (Wärmeregulation des Körpers funktioniert nicht mehr).
- Versuchen Sie starke Blutungen zu stoppen.
- Tierarztbesuch !!
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